Gerichte zum Mitnehmen teurer als im Lokal essen?

Zunächst zum Preis.

Einfach gerechnet liegt der Preisunterschied bei 6,9 : 5,9 = 17%

Um die Preiserhöhung korrekt auszurechnen, hilft es nicht, einfach die beiden Endpreise zu vergleichen.

Denn in der Gastronomie ist es so, dass Gerichte, die im Lokal verzehrt werden mit 19% MwSt. versteuert werden,
Gerichte zum Mitnehmen (d.h. Ausser Haus Verzehr) aber nur mit 7% MwSt. versteuert werden müssen.

Rechnen wir also einmal nach, was das Essen (5,90 EUR) eigentlich kosten würde:
5,9 : 1,19 ∗ 1,07 = 5,3

D.h. der eigentliche Preisunterschied liegt bei 6,9 : 5,3 = 30% !

Gründe für den erhöhten Preis? Verpackung? Wohl kaum. der 200er Pack Styroporbehälter kostet rund 17,- EUR, also 0,085 EUR pro Stück. Servietten, Tüte kommen noch dazu......
Ich tippe mal auf rund 0,10 - 0,20 EUR pro Essen. Bleiben also immer noch 6,90 - 5,30 - 0,20 = 1,40 EUR Preisunterschied!

Rein wirtschaftlich berechnet lässt sich der Preisunterschied also nicht erklären.

Andere Gründe könnten sein:
• Man möchte optisch mehr Gäste im Lokal sehen. Das könnte weitere Gäste anziehen (wer geht schon gerne in ein leeres Lokal?)
• Man erhofft sich höhere Einnahmen durch Getränke im Lokal.
• Schlechte Erfahrung mit Außer-Haus Verkauf, z.B. bestellte Waren werden nicht abgeholt und damit nicht bezahlt

Der Gast hat sicherlich wenig Verständnis, warum er für weniger Leistung (Platz, Bedienung, Besteck etc. entfällt) mehr zahlen soll. Oft ist der Grund für die Mitnahme des Essens auch fehlende Zeit, d.h. in vielleicht 30-60 Minuten Mittagspause in ein Lokal zu gehen, zu bestellen und zu Essen, könnte mitunter schon etwas knapp werden.

Ich kann diese Entscheidung jedenfalls weder verstehen, nachvollziehen noch unterstützen.

Oder habe ich ganz einfach noch wichtige Argumente vergessen? Wie Sehen Sie das?

Ein irritierter
Holger Mitterwald